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Bautagebuch: Im Fotoarchiv gestöbert- die ersten Anlagenteile

Eine Modellbahnanlage zu bauen ist ein langer Weg. Nachdem ich mein Archiv zu dieser Anlage wieder hervorgeholt habe, möchte ich hier die Entstehung der heutigen Anlage ein wenig zeigen. Das Projekt wurde damals von Detlef Paul geplant und mit einem Team engagierter Modellbahner verwirklicht. Da jeder Mitarbeiter seinen Teilbereich je nach Interessen und Talenten schnell fand und die Arbeitsschritte aufgeteilt wurden, begann meine Arbeit mit dem Häuserbau sowie der Begrünung der Anlage in dieser Zeit. Mein erstes Projekt nach eigenem Entwurf war die kleine Burg auf dem 2. Anlagenteil. 

Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko
Der erste Abschnitt im Rohbau Zustand August 2008
Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko
Zustand September 2008
Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko
Zustand Oktober 2008

Eine kleine Burg gehört auf jede Anlage...

Die ersten 2 Teile sind vereint und mit den ersten gefühlt unendlich vielen Fichten von Heki bestückt. Als die Bäume endlich den Hintergrund rahmten, erkannte man dann aber wenigstens einen "plötzlichen Baufortschritt". Es empfiehlt sich ein Akku-Bohrer zur Vorbereitung der Stecklöcher und schnell abbindender Leim oder die gute alte Heißklebepistole, wenn man im Akkord arbeiten möchte.

 

Die Baumpflanzung allein dauerte damals 1 Tag, die Burg war vorher in Heimarbeit in etwa 30 Arbeitstunden entstanden.

 

 

 

Dafür verwendete ich einen Hausbausatz von Faller als Hauptgebäude (H0 - wir mussten Kompromisse machen) sowie die Bauplatten aus Styrodur von Heki. Der Untergrund ist eine Holzplatte sowie eine Styroporplatte mit Gips zum Geländeaufbau. Es empfiehlt sich grundsätzlich, solche speziellen Gebäudekompositionen auf einer extra Platte zu bauen und diese dann in die Anlage einzusetzen (auch wenn das Gebäude erreichbar ist)- nicht nur Ihr Rücken wird es Ihnen danken, es ist auch viel leichter, wenn man das Ganze von allen Seiten gut einsehen und vor sich drehen kann.

Parallel zu den ersten 2 Teilen wurde dann bereits an den weiteren Abschnitten gearbeitet, damit die Züge zur Eröffnung fahren konnten sowie die ersten Landschaften zu sehen sind.

 

 

Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko
Zustand Oktober 2008

Wenn aus Gips ein Tafelberg wird...

Wie eine Modellbahn aus einzelnen Schichten entsteht sieht man hier recht gut- Gerd hatte das Formen des (Gips-) Elbsandsteingebirges regelrecht verinnerlicht und formte ein ganzes Gebirge auf einem Drahtgeflecht-Unterbau, welches dann verschiedene Farbschichten erfuhr. Wichtig ist vor allem eines: Gips-Dicht zum versiegeln der Oberfläche als Allererstes auftragen! 

Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko
Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko

Wir verwendeten die Farben aus dem Heki-Programm. Zuerst Ocker für den gelben Sandsteinton, dann mit Betongrau darüber gehen, allerdings Teile des Gelbanstrichs offen lassen. Danach erfolgt das Lasieren, bei dem man vorsichtig sein muss, das die tiefdunkle Lasur nicht zu lange einwirkt. Anschließend gut trocknen lassen (mindestens 1 Tag!) und erst dann mit gebrochenem Weiß Granieren. Wenn man das alles lange genug übt erhält man, zusammen mit der anschließenden Begrünung und bei tollem Sonnenschein so eine schöne Bärenhöhle. Und falls Sie jetzt den Bären suchen: es ist Sommer auf der Anlage. Der stiehlt wahrscheinlich irgend welchen Wanderern ihr Picknick.

Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko

Bauwerke und Details

Eine Modellbahnanlage lebt nicht nur durch die Züge die vorbeifahren, sondern von den Details und den Geschichten, die man erzählt. Wir haben auf den ersten Teilen einige Themen dargestellt- im Rahmen des Möglichen im Maßstab TT und mit den damals verfügbaren Mitteln in absehbarer Zeit. Wichtig war vor allem auch die Haltbarkeit der Materialien- feines Seemoos, wie ich es privat verwenden würde war undenkbar. Auch dürfte die Arbeit natürlich nicht zu zeitintensiv ausfallen, da ja der Eröffnungstermin stand und auch bei der Modellbahn das schöne Motto gilt: Zeit ist Geld... 

 

Die Häuser entstanden durch "Kitbashing" (aus Einzelteilen von Bausätzen zusammengestellte neue Modelle). A und O ist die anschließende Farbgebung und das Altern der Gebäude, welches nicht immer mit einem "Alt" machen im Sinne von grau färben einhergeht, sondern vielmehr das "verwittern" natürlicher Materialien vortäuschen soll, deshalb ist der englische Begriff "weathering" eher passend als das deutsche "altern". Ziel ist es ja immer, den Plastikglanz zu vermeiden. Erst mit kleinen Details wie Holzstapeln, Autos, Figuren und kleinen Szenen gewinnt eine Modellbahn wirklich an Leben, auf einer privaten Anlage könnte man noch viel weiter gehen und zum Beispiel Verkehrsschilder an den Strassenrand setzen. Fertig ist so eine Anlage allerdings nie...

Sägewerk Wegner & Co

Umgebindehäuser

Ein kleiner Steinbruch

Gärtnerei

Entlang der Strecke

Diese ersten Anlagenteile sind natürlich auch heute noch in Seiffen zu sehen. Es gibt auch nach 10 Jahren überraschend wenig Verluste und die Anlage hat das notwendige Absaugen auch gut überstanden bisher. Ein Großteil der Zuggarnituren ist noch aus der Anfangszeit und somit hat auch das rollende Material den Langzeittest recht gut gemeistert, der in Spurweite TT wohl bisher noch nicht so oft durchgeführt wurde.

 

Modellbahnwerkstatt Dresden Bild: Susann Wuschko